Warum eine schnelle Website so bedeutend ist

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Michael Scherz

März 8, 2019
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Dass die Geschwindigkeit einer Website enorm wichtig ist, ist mittlerweile allgemein bekannt. Nutzer wollen auf dem schnellstmöglichen Weg zu Informationen kommen und sehen sich lieber nach einem anderen Angebot um, als auf das Laden einer Website zu warten. Besonders im mobilen Bereich wird erwartet, dass die Landingpage in einer Zeit von weniger als 3 Sekunden vollständig geladen ist. Dauert es länger, verlassen mehr als die Hälfte der Nutzer die Seite sofort wieder.

Die Grafik verdeutlicht den drastischen Anstieg der Absprungrate bei längeren Ladezeiten: die Wahrscheinlichkeit, dass der Nutzer abspringt, steigt bereits bei 6 Sekunden auf über 100% an.

Die oben angesprochenen 3 Sekunden sollte man allerdings nur als groben Richtwert betrachten, denn laut der Google Search Console gelten Ladezeiten von drei Sekunden bereits als hoch. Werte unter zwei Sekunden, besser noch unter einer Sekunde sollten angestrebt werden.

Doch nicht nur die Nutzer verlangen nach einer schnellen Website, auch beim Thema Suchmaschinenoptimierung wird immer wieder von der Bedeutung des Page Speed gesprochen. Da die Nutzung mobiler Endgeräte immer stärker ansteigt – 94 % der Österreicher nutzen das Smartphone regelmäßig zum Surfen im Internet – ist es nicht verwunderlich, dass besonders die Geschwindigkeit der mobilen Version einer Website von Suchmaschinen im Ranking berücksichtig wird.

Dass der Page Speed im Ranking berücksichtigt wird, bedeutet allerdings nicht, dass langsamere Websites automatisch schlechter gereiht werden. Andere Faktoren wie Content und Links sind nach wie vor bei weitem bedeutendere Kriterien. Was allerdings hinsichtlich der Geschwindigkeit definitiv im Ranking berücksichtigt wird, ist die Verweildauer der Nutzer auf der Website, und diese ist (wie oben bereits beschrieben) sehr kurz, wenn das Laden der Seite zu viel Zeit in Anspruch nimmt.

Da diese beiden Faktoren – die Erfahrung der Nutzer und das Ranking in den Suchmaschinen – maßgeblich für den Erfolg einer Website verantwortlich sind, ist es unumgänglich, die Ladezeit zu optimieren. Zur Messung existiert eine Reihe an Tools.

Tatsache ist, dass die durchschnittliche Page-Load-Zeit laut einer Google-Studie bei über 15 Sekunden liegt. Dafür können mehrere Faktoren verantwortlich sein, wobei der Website-Betreiber nicht alle davon beeinflussen kann.

Nicht beeinflussbare Faktoren

  • Internet-Anschluss: Die Bandbreite ist maßgeblich für die Ladezeit verantwortlich – ein schneller DSL-Anschluss führt in dieser Hinsicht natürlich zu deutlich besseren Ergebnissen, als eine 3G-Verbindung.
  • Browsercache: Hat der Nutzer den Cache seines Browsers schon lange nicht mehr geleert, wird der Seitenaufbau aufgrund des nicht mehr ausreichenden Arbeitsspeichers stark verzögert.

Beeinflussbare Faktoren

  • Dateigrößen: Die Datenmenge, die bei einem Aufruf der Seite verarbeitet werden muss, beeinflusst die Ladezeit enorm. Dabei sollte allerdings beachtet werden, dass der Content natürlich eine wesentliche Rolle für die User Experience und auch für Suchmaschinen spielt. Das Motto „weniger ist mehr“ ist also nicht in jeder Hinsicht die beste Lösung.
  • Server-Geschwindigkeit: Hier gilt: besser an einer anderen Stelle sparen. Allzu billige Webhostings mit langsamen oder überlasteten Servern sind eine häufige Ursache für lange Ladezeiten. Die Auswahl des Hosting-Anbieters sollte immer im Hinblick auf die Anforderungen der Website geschehen.

Methoden zur Page Speed Optimierung

Caching

Beim Caching müssen bei einem erneuten Seitenaufruf nicht alle Elemente neu geladen werden, da statische Elemente – zum Beispiel Grafiken – zwischengespeichert werden können. Man unterscheidet dabei zwischen Serverseitigem Caching und Browser-Caching. Beim Server-Caching erfolgt die Speicherung bestimmter statischer Elemente auf dem Server. Beim Browser-Caching wird der Inhalt vom Webbrowser zwischengespeichert.

Durch das Caching wird die Ladezeit zwar spürbar reduziert, man sollte aber beachten, dass bei der Änderung von statischem Content Probleme auftreten können und dem Nutzer durch das Caching möglicherweise nicht immer sofort die aktuellste Version der Website angezeigt wird. Damit das nicht passiert, ist es notwendig, den Cache nach Änderungen zu leeren. Zusätzlich sollte beim Browser-Caching ein Aktualisierungsintervall definiert werden.

Zur Implementierung des Cachings stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung: entweder Ihr Hoster bietet Caching an oder Sie nutzen ein Plugin. Für WordPress stehen zahlreiche kostenlose und auch kostenpflichtige Caching-Plugins zur Verfügung, die es vereinfachen, einen Page Cache einzurichten.

Bilder komprimieren bzw. optimieren

Grundsätzlich sollten die verwendeten Bilder immer für das Web optimiert sein. Bildbearbeitungsprogramme wie Adobe Photoshop bieten eine eigene Funktion dafür an. Damit ist es jedoch noch nicht getan, denn beim Hochladen werden von WordPress automatisch weitere Formate in unterschiedlichen Größen angelegt und es gilt, auch diese zu komprimieren. Das wird am besten mit einem Plugin realisiert.

Die Kompression der Bilder kann „lossless“ oder „lossy“ erfolgen. Erstere verringert die Datenmenge hauptsächlich durch das Entfernen von Meta-Informationen, die nicht benötigt werden. Die „lossy“-Kompression führt häufig zu einem sichtbaren Verlust an Bildqualität, verringert die Dateigröße aber deutlich.

Zusätzlich sollte immer die Bildgröße im Code angegeben werden, da der Browser diese sonst selbst berechnen muss, was zu verlängerten Ladezeiten führt.

SVGs für Grafiken nutzen

SVG bedeutet „Scalable Vector Graphic“ und ist ein – wie der Name bereits verrät – Vektorbasiertes Format, das sich aufgrund seiner geringen Dateigröße sehr gut eignet, um Grafiken wie Logos und Icons auf einer Website einzubinden. Im Gegensatz zu pixelbasierten Dateiformaten lassen sich SVGs beliebig verlustfrei vergrößern und können auch animiert werden. Der Nachteil ist, dass sich das Format nur für weniger detaillierte Grafiken eignet.

Lazy Load

Das bedeutet, dass Bilder erst beim Scrollen geladen werden. Da der Nutzer ohnehin nicht alle Inhalte gleichzeitig ansehen kann, werden Bilder am Ende einer Seite erst dann geladen, wenn sie benötigt werden. Um eine gute User Experience zu garantieren, sollten diese Bilder trotzdem bereits vollständig geladen sein, wenn der Nutzer bei ihnen ankommt – und nicht erst, wenn sie eigentlich schon am Bildschirm erscheinen sollten. Der Ladevorgang muss also während dem Scrollen erfolgen.

CSS und JavaScript optimieren

Zusammenfassen und reduzieren
Grundsätzlich erzeugt jede einzelne Datei eine Anfrage an den Webserver. Da CSS und JavaScript oft aus kleinen einzelnen Dateien bestehen, kommt es zu einer hohen Anzahl an Anfragen, die dazu führt, dass die Ladezeit leidet. Um die Anfragen an den Webserver zu reduzieren, können CSS und JavaScript-Dateien zusammengefasst werden.

Auch im Code direkt können Verbesserungen vorgenommen werden, die sich auf die Performance auswirken: Leerzeichen und Kommentare sind zwar für die Übersichtlichkeit beim Verfassen des Codes wesentlich, werden aber zum Auslesen nicht benötigt und können entweder manuell oder mit Hilfe von Plugins entfernt werden.

Die richtige Platzierung
CSS-Dateien sollten im -Bereich platziert werden, da sie für Gestaltung und Aufbau der Seite verantwortlich sind. JavaScript-Dateien sollten erst am Ende der Seite, im besten Fall im Footer platziert werden. Dadurch wird der Seitenaufbau nicht beeinträchtigt, die Ladezeit aber gesteigert.

Gzip-Komprimierung

Dadurch werden alle Dateien, die zwischen dem Webserver und dem Webbrowser ausgetauscht werden, auf ein Minimum komprimiert, um den Datenaustausch zu beschleunigen. Um eine solche Komprimierung einzurichten, gibt es mehrere Möglichkeiten: entweder sie ist bereits durch den Hoster am Server aktiviert oder sie kann mit Hilfe eines Caching-Plugins oder durch Einstellungen in der .htaccess-Datei erfolgen.

Nur wirklich benötigte Plugins installieren/behalten

Plugins können wirklich hilfreich sein und bieten eine gute Möglichkeit, um eine WordPress-Website in vielerlei Hinsicht zu erweitern und können durch verschiedenste Funktionen dabei helfen, die Ladezeit zu optimieren. Sie brauchen aber auch eine Menge an Platz und sind häufig selbst ein Grund für lange Ladezeiten. Deshalb sollte man vor der Plugin-Installation genau überlegen und immer wieder überprüfen, welche der installierten Plugins wirklich notwendig sind bzw. welche wirklich verwendet werden. Alle anderen müssen gelöscht werden, wenn die Ladezeit optimiert werden soll, denn das reine Deaktivieren reicht dazu nicht aus.

Hosting

All diese Optimierungsmaßnahmen sind nur dann sinnvoll, wenn das Hosting für WordPress-Websites geeignet ist. Die Auswahl des Hosting-Anbieters spielt eine wichtige Rolle und sollte Faktoren wie die Website-Größe, den Server-Standort, die Art des Webservers usw. mit einbeziehen.

Fazit

Wer eine erfolgreiche Website betreiben möchte, kommt nicht darum herum, sich mit dem Thema Page Speed intensiv auseinanderzusetzen und alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um eine gute User Experience zu gewährleisten. Auch in unserem Service ist die Optimierung der Ladezeiten enthalten.

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